Interview: ReVamp

mit Floor Jansen vom 3. November 2013 in der Essigfabrik, Köln
Floor Jansen und ReVamp sind endlich mit dem neuen Album “Wild Card” zurück, aber der Weg back to the top war nicht einfach. Nachdem schon bei After Forever der Gitarrist Sander Gommans aufgrund von Burnout die Band verließ, musste auch Floor Jansen Ende 2011 nach nur einem Album mit ihrer neuen Band ReVamp eine Zwangspause einlegen.
Als sie nach ihrer Genesung auch noch bei Nightwish als kurzfristiger Ersatz für Anette Olzon auf der Imaginaerum Tour reingeholt wurde, mussten die Bandkollegen ohne sie anfangen das neue Album aufzunehmen. Aber dank eines erfolgreichen Kickstarters haben es die Holländer doch noch geschafft, als Special Guest von Kamelot auf Tour zu gehen. Zum Auftakt der Europatournee haben wir uns mit Floor in der Essigfabrik Köln zu einem entspannten Gespräch zusammengesetzt.
Beim Female Metal Voices Fest 2013 sang sie im Duett mit Tarja Turunen “Over The Hills And Far Away”, womit sich der Kreis schloss und für viele Fans wohl ein Traum in Erfüllung ging. Aber wie muss man sich eigentlich auf ein Duett vorbereiten, wenn man den Song sowieso für die eigene Setlist gelernt hat? Und macht es überhaupt einen Unterschied, mit was für einem Typ von Sänger man auf der Bühne steht?
Zurück zur neuen Scheibe: Auf “Wild Card” demonstriert Floor eine enorme stimmliche Reichweite vom Sopran bis zu Growls. Doch woher kommt diese Vielfalt? Ist es einfach nur Bauchgefühl oder zielgerichtete Methode? Sie erzählt uns von ihrem musikalischem Hintergrund, wie man Pop singt ohne Pop zu machen und wie sie sich als “Technique Geek” verschiedenste Gesangsstile aneignet. Beim Song “The Anatomy Of A Nervous Breakdown': Neurasthenia” prallt ihr ohnehin schon harter Ton auf noch wahnsinnigere Vocals von Devin Townsend. Eine geniale Kooperation, aber wie viel Devin steckt eigentlich in den Lyrics die da gesungen werden?
Insgesamt sind auf “Wild Card” enorm viele Einflüsse verschiedenster Genres vertreten. Floor erzählt von ihrem Mood Board auf denen eine lange Liste von Songs von Skrillex/Korn bis Skunk Anansie vertreten sind. Denn in die “Female Fronted Metal” Schiene möchte sie auf jeden Fall nicht getan werden. Leute assoziieren mit ReVamp meist auch Delain, obwohl die Bands musikalisch kaum unähnlicher sein könnten. Den Rahmen des Symphonic Metal haben sie inzwischen längst gesprengt und Floor identifiziert sich eher mit dem “Melodic” Metal. Auch das Albumcover ist alles andere als genretypisch. Wie findet man einen Künstler, der nicht schon hunderte andere Artworks im altbekannten Fantasy Stil gemalt hat? Floor berichtet uns von ihrer geheimen Quelle, die auch schon das erste Album verzierte.
Es interessiert uns auch brennend, wie es mit ReVamp weitergeht, wenn die Frontfrau Vollzeit bei Nightwish beschäftigt ist. Die finnische Metallegende hat natürlich Priorität, aber Floor hat nicht vor, ReVamp auf Eis zu legen und verrät uns ihren groben Zeitplan für die nächsten Jahre. Bis zur Hälfte 2014 ist auf jeden Fall noch ReVamp dran und diverse Festivals sollen bespielt werden! Als ob zwei Bands nicht schon genug wären ist Floor auch noch auf der Christmas Metal Symphony vertreten, die Joost van den Broek als Musical Director gewinnen konnte. Woher kennt man den Namen nochmal? Genau, der war auch mal bei After Forever. Die Welt des Metal ist eben doch sehr klein!
Viel Spaß beim Reinhören!
Moderation: Khanh To Tuan; Fotografie: Khanh To Tuan

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