Hatriot – Dawn of the New Centurion

Kritik von: Adrian Erben
Album-Cover von Hatriots „Dawn of the New Centurion“ (2014).
„Die Bay Area-Thrasher um Kultfigur Steve Souza veröffentlichen ihr Zweitlingswerk.“
Interpret: Hatriot
Titel: Dawn of the New Centurion
Erschienen: 2014

Hatriot: Dawn of the New Centurion

Mit “Dawn of the New Centurion“ veröffentlichen Hatriot – die aktuelle Band um Kult-Thrasher Steve Souza (ehemals bei Exodus und Testament) – schon ihr zweites Album nach “Heroes of Origin“ (2013). Bereits auf ihrem Erstling präsentierten die Jungs aus der Bay-Area überraschend klassischen Thrash, der musikalisch die traditionellen Elemente aus den 80er Jahren aufgreift, und erlangten dadurch schnell Bekanntheit und Popularität. Umso spannender ist die Frage, wie sich Hatriot weiterentwickeln werden: Wird die Band den eingeschlagenen Weg fortsetzen und sich in der Szene dauerhaft etablieren, oder handelt es sich hierbei doch nur um eine weitere Eintagsfliege, die von der Beliebtheit Souzas profitiert? Wir sind der Sache für euch nachgegangen!
Tracklist:
1. My Cold Dead Hands
2. Your Worst Enemy
3. The Fear Within
4. Honor in the Rise and Fall
5. SUPERKILLAFRAGSADISTICACTSARESOATROCIOUS
6. Silence in the House of the Lord
7. World Funeral
8. Dawn of the New Centurion
9. Consolation for the Insane
Applaus und eine Rede vom Band eröffnen den ersten Song der LP, der auf den durchaus grandiosen Namen „My Cold Dead Hands“ hört. Erste klangliche Eindrücke: Die Produktion ist sauber, der Sound näher am klassischen Thrash als auf dem Debüt. Das Lied ist sehr komplex strukturiert und progressiv im Aufbau, es finden sich einige richtig gute Riffs. Insgesamt erinnert es stark an frühe Werke von Testament. Negativ bewerten würde ich allenfalls den Gesang, der schrill und mitunter monoton ist, hier könnte man noch deutlich mehr herausholen.
„Your Worst Enemy“ baut von Beginn an auf Power und starke Riffs, die Rhythmus-Fraktion aus Drums und Bass harmonieren gut und überzeugen klanglich auf voller Linie. Instrumental ist das wirklich eine starke Leistung, vor allem die Lead-Spuren überzeugen. Allerdings ist die Nummer möglicherweise etwas zu sehr gestreckt, wodurch die Qualität etwas leidet. Mit „The Fear Within“ beschreiten Hatriot neue Wege: Nach einem langsamen und melodischen Beginn wird der Song zunehmend heavy und langsam, bevor er immer progressiver und komplexer wird. Die einzelnen Themen sorgen für eine große Variation, leider enttäuschen die Vocals aber auch hier.
„Honor in the Rise and Fall“ ist eine starke Power-Nummer die jeden Thrash-Fan begeistern wird, Riffs und Rhythmus harmonieren und sind ausreichend aggressiv. Was sich Hatriot wohl gedacht haben, als sie den Namen „SUPERKILLAFRAGSADISTICACTSARESOATROCIOUS“ erfanden, wird wohl für das erste ihr Geheimnis bleiben. Ein Ziel haben sie mit Sicherheit erreicht: Er fällt in der Tracklist auf! Das gilt nicht nur für diesen Totschläger von einem Namen, sondern auch für das Lied an sich: Der Beat ist markant, es werden mehrere starke Soli zwischen den Versen eingebaut und das Lied endet mit einer Art Breakdown. Hier wurde überzeugende Arbeit geleistet!
„Silence in the House oft he Lord“ beginnt mit einem zweistimmigen Riff, das klanglich stark an die Melodic-Metalcore Welle der 2000er erinnert, bevor ein thrashiger Part folgt. Nach vielversprechendem Beginn folgt unerwartet Ernüchterung: Das Lied ist sehr monoton und viel zu sehr in die Länge gestreckt. Hier wurde ein guter Ansatz nicht gut ausgeführt! Anders verhält sich das bei der folgenden Nummer „World Funeral“: Hier wurden Aggression und Tempo zu einer perfekten Mischung gebündelt. Dieser Song macht Spaß und wird in Zukunft mit Sicherheit ein Highlight der Live-Shows von Hatriot werden.
Mit „Dawn of the New Centurion“ folgt der Titeltrack der LP. Leider kann er nicht wirklich überzeugen, er beginnt sehr lahm und träge, Abwechslung ist kaum vorhanden – was bei einer Dauer von 7 Minuten eine Grundvoraussetzung sein sollte – und überhaupt wirkt er einfallslos. Am Ende wurde ein einzelner Themenwechsel eingebaut, was aber definitiv nicht genügt. „Consolation for the Insane“ macht das glücklicherweise besser. Dieser Song ist ein perfekter Vertreter der Kategorie ‚Rausschmeisser’, denn er setzt auf Geschwindigkeit, schnelle Soli und auch einen Breakdown. Hier hat die Band alles richtig gemacht!
Fazit:
Hatriot haben sich instrumental, klanglich und im Songwriting im Vergleich zu ihrem Erstlingswerk enorm verbessert – das Problem bleibt wie bisher der Gesang, denn er ist zu monoton und aufdringlich. Insgesamt ist „Dawn of the New Centurion“ definitiv eine Steigerung und Fans von Bands wie Exodus und Testament werden dieses Album mit Sicherheit lieben. Dennoch ist hier natürlich noch etwas Luft nach oben.
Bewertung: 73 von 100 Punkten
Anspieltipps: „My Cold Dead Hands“, „World Funeral“
 
Score:
73% Gut.

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