Huldre – Intet Menneskebarn

Kritik von: Lars Petruck
Album-Cover von Huldres „Intet Menneskebarn“ (2011).
„Solide, aber nicht überragend ...“
Interpret: Huldre
Titel: Intet Menneskebarn
Erschienen: 2011
Hält man die CD Hülle des Albums „Intet Menneskebarn“ der dänischen Folk/Pagan Band Huldre in den Händen, so kann man schnell den Eindruck bekommen, dass es sich hier um eine erfahrene Band mit vielen Veröffentlichungen handelt. So ist bereits das Cover kunstvoll, kreativ ausgestaltet und das Booklet bietet neben den Songtexten auch viele sehr naturverbunden anmutende Bilder der Band.
Allerdings handelt es sich bei diesem Album um die erste Veröffentlichung der Truppe aus Kopenhagen, die schon seit 2006 besteht, jedoch erst 2010 in ihrer jetzigen Besetzung zusammenkam und bereits ein Jahr zuvor eine fünf Track Demoscheibe kreierte. Auch wenn dies zunächst erstaunt, der gute Eindruck vom Album setzt sich auch beim Hören fort. Wer dabei allerdings aufgrund des Bandlogos, welches an Thyrfing oder Manegarm erinnert, brachialen, düsteren aber auch melodischen Old School Pagan/Viking Metal erwartet, der dürfte enttäuscht werden.
Bei Huldre kommen nun eher Folkinstrumente zum Einsatz, wobei manche Rhythmen schon fast an die Finnen von Korpiklaani oder die dänischen Landsmänner von Svartsot erinnern. Diese Folkeinlagen, wie sie beispielsweise bei dem Lied „Spillemand“ besonders gut herauskommen, steigern die Feierlaune und vermitteln eine fröhliche Stimmung. Unterbrochen werden diese jedoch auch immer wieder von harten Gitarrenriffs und gelungenen Schlagzeugparts, wodurch auch die Fans von härterem Pagan Metal auf ihre Kosten kommen dürften. Besonders ausgeprägt ist dieser Wechsel bei Liedern wie „Ulvevinter“ oder „Brandridt“.
Etwas was weiterhin bei Huldre hervorsticht, ist nun auch mein größter Kritikpunkt. Generell passt cleaner Frauengesang sehr gut in gerade dieses Metalgenre, doch die Stimme der Sängerin Nanna Barslev ist sehr hoch und steht nicht unbedingt im Einklang mit dem vergleichsweise härteren, düsteren Parts des Albums. Hier wäre vielleicht ein zusätzlicher Scream Sänger oder eine tiefere Frauenstimme sinnvoll gewesen. Zudem ist der Gesang relativ monoton und wenig abwechslungsreich, was die Stimmlage angeht. Somit wird dem Hörer schnell langweilig und das Gesamtkonzept des eigentlich doch sehr gelungenen Albums leidet darunter.
Alles in allem wird dem Hörer ein Fassettenreiches Folk/Pagan Album präsentiert, das allerdings hier und dort noch kleinere Schwächen aufweist. Wenn ihr mit diesem Genre etwas anfangen könnt, scheut nicht davor zurück in „Intet Menneskebarn“ reinzuhören.
 
Score:
65% Annehmbar …

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