Undertow – In Deepest Silence

Kritik von: Christian Steinweg
Album-Cover von Undertows „In Deepest Silence“ (2013).
„Typischer Undertow Metal, der intensiv, aggressiv, melodiös, groovig und zum Teil auch richtig eingängig ist, fast Radiotauglich – aber auch nur fast.“
Interpret: Undertow
Titel: In Deepest Silence
Erschienen: 2013
Nach zwanzig-jähriger Bandgeschichte ist einfach die Luft raus! Wer das behauptet hat sich wohl noch nie einen Silberling von Undertow reingezogen. Die Schwaben hauen euch ihren eigenen Stil direkt ins Gesicht. Auch mit ihrem siebten Album In Deepest Silence haben sie sich mal wieder selbst übertroffen. Schwer zu glauben, oder? Schließlich haben sie mit ihrem sechsten Album Don't Pray To The Ashes... schon einen absoluten Kracher rausgehauen. Auf In Deepest Silence erwartet euch eine abgefahrene Metal-Reise, die euch einen Mix aus Doom Metal, Modern Metal und "Undertow Metal" in die Ohren pumpt.
Seit Mitte der Neunziger stehen die Jungs nun schon auf der Bühne und hauen ihre Energie, die riesig zu scheinen sein, raus. Mittlerweile stehen die Schwaben zu viert vor dem Publikum. Neben Gitarren-Frischling Markus Brand ist auch noch Oliver Rieger an den Drums dazugekommen (zuletzt bis 2004 an den Drums bei Undertow). Tja, und was passiert wenn sich die Band vergrößert? Der Sound wird fetter – auf jeden Fall bei den meisten Bands und Undertow gehören definitiv dazu. Nach dem Introstück Barefaced schießt einem direkt ein richtig fetter Sound in die Gehörgänge. Canvas Ghosts ist auch eine verdammt intensive Nummer, die besonders durch den grandiosen Refrain nach der Repeat-Taste schreit. Sänger Joachim Baschin zeigt hier ganz klar, dass er auch den cleanen Gesang verdammt gut beherrscht – Hut Ab. Auf jeden Fall ein Track, der die Stimmung direkt ein gutes Stück anhebt. Tja, und wenn dann BoxShapedHeart aus den Boxen groovet wird so langsam klar, dass In Deepest Silence ein geiles Brett ist.
Undertow können aber auch ganz anders: Mit Inside Out haben die Schwaben mal wieder Mut bewiesen und alles ricthtig gemacht. Inside Out darf sich nämlich gut und gerne Ballade nennen, die einem eine fette Gänsehaut verschafft. Der Schritt in die Metal-Melancholie steht Undertow erstaunlich gut. Die Jungs können also auch anders. Und wo wir schon mal bei „anders“ sind: Was macht ein gutes Album aus? Auf jeden Fall die richtige Abwechslung. Und die hauen Undertow auch raus.
Bei den Song Everember gibt’s ordentliche Blastbeats, die mit groovigen Riffs und Melodien zu einem echten Brett verfeinert werden. Dicke Eier gibt’s auch bei den Vocals: Sänger Joachim Baschin bekommt bei Everember Unterstützung von Björn Gooßes (The Very End) Gesangsorgan. Die Nummer zerfetzt auf jeden Fall einiges – krank! Und wenn wir schon bei Guest-Vocals sind: Bei dem Track These Boots Are Made For Stalking gibt’s nochmal richtig Gesangsfeuer von Gary Meskil von PRO-PAIN. Die schnelle und aggressive Nummer ist mal wieder ein Kracher-Song, der sich auf In Deepest Silence mehr als gut macht.
Fazit: In Deepest Silence macht einfach Spaß! Die Jungs schaffen es einen Mix aus Doom Metal, Modern Metal und ihren typischen Undertow Metal rauszuhauen, der intensiv, aggressiv, melodiös, groovig und zum Teil auch richtig eingängig ist, fast Radiotauglich – aber auch nur fast. Das Ding ist abwechslungsreich und wird einfach nicht langweilig – auch wenn viele Parts direkt ins Ohr gehen. In Deepest Silence wird wohl noch einige Runden in meinem CD-Player drehen.
Anspieltipps: Canvas Ghosts, Everember
Kritik von: Christian Steinweg

 
Score:
90% Hervorragend!

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