Die Metal-Szene ist ein Kuriosum: Stand sie einst für Toleranz und erlaubte Andersartigkeit, so hat sie sich im Zuge des generationenüberspannenden Trve-Metal-Krieges inzwischen mancherorts zum Inbegriff konservativer Werteanschauungen und persönlicher Anfeindungen der verschiedenen Subkulturen untereinander entwickelt.
Eine besondere Rolle spielten dabei sicherlich Bands wie Korn, die in den 90er Jahren auf nie dagewesene Weise verschiedenste stilistische Einflüsse vermengten und mit unbeschwerter Leichtigkeit lange etablierte Genregrenzen einrissen. Dabei wurde manch eine gestandene Feindschaft aufgelöst, etwa zwischen der schwarzen Szene und dem Hip Hop. Gleichzeitig verhärteten sich die Fronten zunehmend, da eingefleischte Fans „ihrer“ Musik eine zunehmende Verwässerung befürchteten.
Im Zuge ihrer The Paradigm Shift Tour 2014 treibt es die Nu-Metal-Ikonen Korn, welche unter anderem wegbereitend waren für heutige Weltacts wie Linkin Park, zu ihrem einzigen Deutschlandkonzert nach Köln. Natürlich sind auch wir von Metal Trails dabei, packten unsere 7 Sachen (Mikrofon, 2 Kameras, Soundsystem, Lampe, Ohrstöpsel, gute Laune) und fuhren die knapp 450 km lange Strecke von Hamburg nach Köln. Nach einigem hin und her, gefühlten tausend Verzögerungen und manchem Ertrinken in biblischen Regenfluten saßen wir schließlich kurz nach Mitternacht mit einem sichtlich geschafften Jonathan Davis im Tourbus der Band und konnten unser Interview führen, das mal eben von 20 Minuten auf knapp die Hälfte zurechtgestutzt wurde. Unschön, gerade wenn man den Aufwand berücksichtigt – aber hey, that’s business!
Wir sprachen mit ihm über die anstehende Show in der bürgerkriegszerrütteten Ukraine [diese Show wurde inzwischen abgesagt! - Anm.d.R.], Trve-Metal-Unsinn unter jungen Musikfans, den möglichen Verfall der Szene durch elektronische Einflüsse, Korns Beitrag zum Aufbruch der eng umrissenen Genregrenzen in den 90er Jahren und seine Erfahrungen beim Schreiben des Soundtracks zu Queen of the Damned und anderen Filmen.
Bilder vom Konzert im Palladium in Köln am 6. Mai 2014 findet ihr außerdem wie gewohnt in unserer Galerie. Schaut doch mal vorbei!
Viel Spaß beim Schauen und bis zum nächsten Mal.
Moderation: Arne Luaith; Fotografie: Arne Luaith; Kamera: Nadine Segschneider
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