Eisregen – Rostrot

Kritik von: Jörn Petruck
Album-Cover von Eisregens „Rostrot“ (2011).
„Eine musikalische Reise zu den Abgründen der Menschheit“
Interpret: Eisregen
Titel: Rostrot
Erschienen: 2011
Innerhalb von 13 Jahren 9 Alben auf den Markt zu bringen ist keine Seltenheit in der Musikbranche. Dass darunter bereits 5 Platzierungen in den deutschen Albumcharts waren, ist schon bewundernswert, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich bei dieser Band nicht um irgendeine Popband handelt, sondern um die Thüringer Band Eisregen. Wem dieser Name nichts sagt: Bei Eisregen handelt es sich um eine Band, die Musikalisch alle Freiheiten der Musik ausnutzt und Texte schreibt, die aus den tiefsten und dunkelsten Ecken der menschlichen Seele stammen. Dies hatte in Vergangenheit jedoch auch zur Folge, dass 4 Alben der Band indiziert wurden. Am 9.12.2011 kam nun ihr neues Album “Rostrot” auf den Markt. Eine wahre Meisterleistung, wenn man bedenkt, dass die Band erst ein Jahr zuvor ihr letztes Album veröffentlichten und der Sänger Roth mit seinem Nebenprojekt Marienbad dieses Frühjahr ebenfalls ein Album herausbrachte.
Das Intro dieses Albums ist ein melancholisches Klavierspiel, welches einen inneren Monolog begleitet, der an Romeo und Julia mal anders interpretiert erinnern könnte. “Schakal! Ode an die Streubombe”. Das ist der Titel des zweiten Liedes, der wohl schon genug über dieses Lied aussagt. Neben dem Lied “Bluvater” ist dies auch das einzige “richtige” Blackmetal-Lied dieses Albums. Jedoch brauchen Eisregen, wie man auch von vorherigen Alben weiss, keine schnellen Gitarrenriffs unterlegt mit Blastbeats um ihre äußerst morbiden Texte zu unterlegen. Dies wird schon im nächsten Lied “Madenreich” klar, welches musikalisch eher an ein etwas anderen Alternativ-Rock Song erinnert, in dem es jedoch um einen kannibalischen Außenseiter vom Friedhof geht. Viele Menschen können sich nicht vorstellen, dass hinter diesen morbiden Abgründen des Menschen, die die Band Stück für Stück aufzeigen, einer tieferer Sinn liegt. So kann das Lied “Kathi das Kuchenschwein” als eine Kritik an der Fettleibigkeit der Gesellschaft, vor allem bei Kindern angesehen werden. Insgesamt deckt dieses Album eine große Bandbreite der musikalischen Genres ab.

Fazit:

Wer sich von diesen Texten nicht abschrecken lässt sollte sich unbedingt einmal dieses Album anhören, denn Eisregen haben bei diesem Album wieder einmal bewiesen, dass man für extreme Texte nicht zwangsläufing auch extreme Musik benötigt. Aber auch allen eingefleischten Oldschoolblackmetlern sei gesagt, dass sie sich sofern sie Eisregen noch nicht kennen sollten, die Band erstmal anhören sollten, da diese Band anders ist als fast alles was es an Musik gibt. Also begebt euch mit Eisregens “Rostrot” auf eine musikalische Reise zu den Abgründen der Menschheit.
 
Score:
70% Annehmbar …

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