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Interview: Broilers

mit Sammy Amara und Ronald Hübner vom 3. August 2012 beim Wacken Open Air, in Wacken
"Wer plant, mit Musik erfolgreich zu werden und Geld zu verdienen, ist ein Wichser!" Harte und klare Worte von Sammy Amara, dem Sänger der deutschen Oi!- und Punkrock-Band Broilers, den wir mit Gitarrist Ronald Hübner zu einem Interview im Pressezelt des Wacken Open Airs 2012 trafen.
Aber was ist Wahres dran an dieser polarisierenden Aussage? Klar, den Metal und die meisten damit verwandten Genres unterscheidet von der Popularmusik, dass sie nicht für das Verdienen des großen Geldes unter allen Umständen ausgerichtet sind. Vielmehr soll diese Musik also aus dem Inneren eines jeden Künstlers herauskommen. Je nachdem, ob man sich als Politrocker versteht, erfüllt man mit seiner Mucke dann auch noch eine gesellschaftskritische Aufgabe und zeigt auf, was so alles in unserer wunderbar heilen Welt schief läuft.
Bis dahin ist das alles ein schönes Modell. Doch was ist mit Genregrößen wie Helloween, Saxon oder Grave Digger, die jeweils im Verlauf ihrer Karriere - wie von Seiten der Fans häufig vorgeworfen wird - in eine ganz gefährliche Kommerzfalle getappt sind? Damals, als sich die Bands soundtechnisch mal nicht nach sich selbst ausrichten wollten, sondern nach bestimmten Publikumskreisen oder Modeerscheinungen in der Musik. Das ging zwar meistens ziemlich in die Hose und trieb einige Bands an den Rande des Ruins. Doch es führt auch nahtlos zu der Frage, was eine erfolgreiche Band eigentlich in Zeiten der Finanzkrise machen soll, um noch in der heute so hart umkämpften Musikwelt zu überleben? Ist es dann immer noch "falsch", Kompromisse einzugehen, wenn es tatsächlich um das nackte Überleben des eigenen Sounds geht?
Oder hält man sich stur an die "Bloß-Kein-Kommerz-Parolen"? Kommerzialisiert sich mit zunehmenmdem Erfolg nicht sowieso alles früher oder später, und die ganze Diskussion ist schon in ihrem Kern obsolet? Macht es dann nicht gleich von Anfang an Sinn, sich in eine gewisse Richtung am Musikmarkt zu orientieren, wenn man etwas mit seiner Kunst erreichen möchte? Welchen Sinn hätte es sonst, den Rebell zu spielen, aber niemals die eigene Kunst außerhalb der Proberäume herauszutragen? Auf der anderen Seite steht hier wieder die Gefahr, in irgendwelche Pop-Mechanismen zu geraten, die der eigenen Musik die Seele rauben. Das würde dann bedeuten, dass man sich für den Erfolg prostituiert.
Wahrscheinlich kann man auf diese Situation keine pauschale, allgemeingültige Antwort liefern. Aber schaut doch einfach mal, was uns Sammy und Ron dazu zu erzählen haben. Außerdem berichten die beiden von der anstehenden Veröffentlichung ihrer ersten Live-Platte, welche unter dem Namen Santa Muerte Live Tapes am 28. September erscheinen wird.
Viel Spaß beim Gucken!
Moderation: Alexander Kipke; Kamera: Arne Luaith
Wer in das aktuelle Album „Santa Muerte“ von 2011
reinhören möchte, kann dies hier tun:
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