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Interview: Opeth

mit Mikael Åkerfeldt vom 4. Dezember 2011 in der Großen Freiheit 36, Hamburg
Am 4. Dezember hat es uns wieder einmal in den Kaiserkeller der Hamburgischen Großen Freiheit 36 verschlagen, der sich scheinbar mehr und mehr zum „Interview-Stammlokal“ unserer Redaktion entwickelt. Dort trafen wir Mikael Åkerfeldt, seines Zeichens Singer-Songwriter und Mastermind der versatilen Progressive Metal-Formation Opeth, im Rahmen ihrer Heritage World Tour.
Nach kurzem Wirrwarr um ein geeignetes Plätzchen für das Interview – die Große Freiheit scheint ein Kontingent von maximal 3 funktionierenden Steckdosen zu haben, die sie jeden Tag munter neu über das gesamte Kellergewölbe verteilt – machten wir es uns in der Raucherlounge bequem. Da legte Mikael auch schon mit seinen ersten Eindrücken zur aktuellen Tour los. Da das Thema Neues Album Heritage (2011) bereits in zahlreichen Interviews bis zur Erschöpfung abgegrast worden war, ersparten wir Mikael und uns ein erneutes Durchzukauen.
Stattdessen unterhielten wir uns mit ihm z.B. über die Zusammenarbeit mit dem neuen Keyboarder der Band, Joakim Svalberg. In den „Top 100 Heavy Metal Guitarists“ wird Mikael als Nummer 9 geführt – interessant, was er zu solcherlei „Statistiken“ und „Awards“ im Allgemeinen zu sagen hat. Empfindet er solcherlei Dinge als motivierende Bestätigung seiner Arbeit, oder gehen sie ihm im besten Wortsinne am Allerwertesten vorbei? Wie wichtig ist es ihm überhaupt, Anerkennung für seine Arbeit in diesem selbst unter Metalheads nicht übermäßig massenkompatiblen Randgenre zu bekommen?
In mehr und mehr Branchen wird es üblich, dass man mindestens einen promovierten Hochschulabschluss samt zig Jahren Berufserfahrung, seitenweise Referenzen und dazu noch eine Prise Vitamin B besitzen muss, um überhaupt auch nur ernst genommen zu werden. Wie schätzt Mikael die Situation im Metal Business und in der Musik allgemein ein? Vorfahrt für Zertifikate und Urkunden, oder sind all diese modernen Gesellschaftserscheinungen dort eher zweitrangig und es kommt tatsächlich auf das an, was man kann, statt auf das, was ein Papier behauptet, dass man es könnte?
Zudem scheitern auch immer mehr Bands daran, dass es langjährigen Mitgliedern nicht mehr möglich ist, Privatleben und Band-Business unter einen Hut zu bringen. Wie schafft es Mikael mit seinen zahlreichen Seitenprojekten, seiner erfolgreich tourenden Band und seinen andauernden Arbeiten an neuen Alben immer noch Zeit für seine Familie und seine zwei recht jungen Töchter zu finden? Welche Schwierigkeiten stellen sich ihm da in den Weg? Welche Rolle nehmen die Neuen Medien dabei ein? Was empfindet er hier an seinem Musikerdasein als besonders angenehm oder verstörend? … und wie geht man als Mensch eigentlich damit um, wenn man auf der Bühne vor hunderten von Menschen ganz offen eine Morddrohung an den Kopf geschmissen bekommt?
Ihr seht, wir hatten einige spannende Themen auf der Tagesordnung!
Viel Spaß mit dem Interview. Wir hoffen es gefällt euch!
Moderation: Arne Luaith; Fotografie: Arne Luaith; Kamera: Alexander Kipke

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