The Dillinger Escape Plan – One Of Us Is The Killer
Kritik von: Christian Steinweg
„Der Mathcore-Thron ist und bleibt von den Jungs aus New Jersey
besetzt.“
Interpret: The Dillinger Escape Plan Titel: One Of Us Is The Killer Erschienen: 2013
The Dillinger Escape Plan sind ein abgefahrenes Massaker! Ein Massaker, das jegliche
Mainstream-Rhythmen in den Boden stampft. Mit ihrem fünften Album One Of Us Is The
Killer haben es die Jungs aus New Jersey mal wieder geschafft, ein komplexes und
höchst anspruchsvolles Werk abzuliefern. The Dillinger Escape Plan schicken uns auf
einen verrückten Trip, der zugleich entspannend und voller Aggressionen ist.
Der Opener Prancer beschreibt den typischen Bandsound perfekt.
Direkt am Anfang gibt es ein chaotisches Gemetzel, das mit abgefahrenen Gitarrenläufen
und Taktwechseln um sich schmeißt. Prancer gönnt uns aber auch groovige
Verschnaufpausen bevor es wieder in den typischen progressiven Wahnsinn abdriftet. Ein
würdiger Opener, der besonders Live seine Stärken hat.
Der nahtlose Übergang zu den Song When I Lost My Bet haut einem direkt wieder die
wirren Rhythmen à la Meshuggah um die Ohren. Diesmal gibt es keine Möglichkeit sich
auszuruhen – 3:53 Minuten die einem alles abverlangen. Mathcore so wie er sein soll.
Noch völlig erschöpft von diesem Trip, schlägt der Titeltrack der Platte ganz andere Klänge
an. Man könnte fast meinen, dass The Dillinger Escape Plan einen Ausflug in die
Radiomusik gemacht haben – aber auch nur fast. Der Song überrascht mit einem
eingängigen Refrain, der sofort ins Ohr geht und dort auch eine lange Zeit bleibt. Sänger
Dimitri Minakakis liefert einen perfekt abgestimmten Gesang zu der recht simplen Struktur
des Songs ab. TDEP können also auch ganz anders – und das überraschenderweise auch noch verdammt gut.
Die Zugänglichkeit vom Titeltrack ist zwar einzigartig auf dem Album, aber Songs wie
Nothing's Funny oder Paranoia Shield lassen den Zuhörer in ähnliche sphärische
Klangwelten abdriften. Stellenweise erinnert der Gesang sogar an den grandiosen
Periphery-Sänger Spencer Sotelo. Aber genug mit der Zugänglichkeit – auf One Of Us Is
The Killer wird natürlich überwiegend gemetzelt. Songs wie Magic That I Held You
Prisoner oder Crossburner verkörpern alles wofür The Dillinger Escape Plan stehen: kranke Taktwechsel, wirre Rhythmen und Arrangements auf allerhöchstem Niveau.
Fazit: Mit One Of Us Is The Killer haben die Jungs aus New Jersey mal wieder bewiesen, dass sich ein musikalischer Psycho-Trip verdammt gut anhören kann. Sicher wird nicht
jeder direkt was mit der Platte anfangen können, aber nach den ersten Drehungen werden
alle Musikfanatiker diese Band einfach nur lieben – zu Recht! Die Mischung aus
Mathcore-Elementen und eingängigen Passagen ist Einzigartig und harmoniert perfekt.
One Of Us Is The Killer ist ein Brett, das in keiner Musiksammlung fehlen sollte. Der
Mathcore-Thron ist und bleibt von den Jungs aus New Jersey besetzt.
Anspieltipps: Prancer, Crossburner, One Of Us Is The Killer Vergleichbares: The Hirsch Effekt, Seeker, Between The Buried And Me
Kritik von: Christian Steinweg
Score:
90% Hervorragend!
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