Die deutsche Hardcore-Kombo Fallbrawl gilt in Kennerkreisen nicht zuletzt dank ihres Debutalbums Cold World als das Genre-Aushängeschild im Ruhrgebiet. Die Band tourte unter anderem mit Szene-Schwergewichten wie Evergreen Terrace und Walls of Jericho. Das Markenzeichen der Truppe sind kurze, brutale und mosh-orientierte Songs. Im Herbst wurde der zweite Longplayer unter dem Titel Pure Mayhem veröffentlicht. Fallbrawls erste Platte hat in der Hardcore-Szene mittlerweile Kultstatus erreicht, dementsprechend ist es eine spannende Frage, ob die Truppe an diesen Erfolg anknöpfen kann. Wir haben für euch reingehört!
Der erste Titel hört auf den Namen Bring It On. Auf den ersten Eindruck wirkt er wie eine Liveaufnahme. Der Beat ist typisch für Hardcore-Songs, die Vocals sind extrem tief gegrowled. Insgesamt ist er ziemlich heavy und hinterlässt einen guten Nachgeschmack. Es geht nahtlos weiter mit Eyes for an Eye. Nach gemächlichem Beginn zieht das Tempo dann im Mittelteil an. Leider ist dieser Track ein wenig kurz geraten, lobenswert sind allerdings die Backgroundvocals, die im Gang-Style gehalten sind. Alliance wird durch das Schlagzeug eröffnet und ist schneller und härter als die vorherigen Songs. Gitarrenriffs und Drumming sind komplexer gehalten, der Backgroundgesang ist auf Deutsch. Als kleine Homage an die Fans wirkt hier Ex-Mitglied Dave mit. Als nächstes folgt Stone Cold: Der Titel wird durch ein etwas düsteres Intro eingeleitet, bevor das Ohrwurm-gefährdende Main-Riff mit Double Bass Begleitung alles umhaut, was im Weg steht - definitiv ein Highlight des Albums. Can You Dig It beginnt sehr aggressiv, was an dem Zusammenspiel von Becken und Powerchords liegt. Die Gitarre ist sehr thrash-lastig, hat allerdings auch eine kleine groovige Note. Ziemlich gelungen ist der Breakdown, live wird dieser Song auf jeden Fall Spaß machen! Nach der ganzen Aggression folgt das Interlude, welches durch wunderbares, melodisches Gitarrenspiel überzeugt. Sehr kurz, aber wunderbar!
Im krassen Gegensatz dazu steht mit Clenched Fist pure, gebündelte Wut. Nun folgt der Titeltrack: Pure Mayhem punktet durch sein aggressives Schlagzeug Gerüst und seine Riffs, die phasenweise an Black Metal erinnern, zumeist sind sie allerdings thrashig. Erwähnenswert ist an dieser Stelle vor allem der zweistimmige Teil. Dieser Song zwingt den Hörer geradezu zum Moshen, auch hier ist der Breakdown vollkommen überzeugend. Ein absoluter Höhepunkt. Hard to Forget lebt von dem Wechsel zwischen seinem sehr langsamen, aber einprägsamen Main-Riff und dem schnelleren Verse, das Ende ist abrupt. Der nächste Titel heißt Restless, das Tempo ist hier deutlich schneller, das Riff typisch Hardcore. Durch das abwechslungsreiche Drumming bekommt er eine besondere Eigendynamik. Die Backgroundvocals sind zwar leider etwas monoton, sonst gibt es allerdings gar nicht zu bemängeln.
Burden of Disease beginnt rasant schnell und brachial, mutiert aber unerwartet zur Hälfte in einen harten, groovigen Song. Das Album endet mit The End, der Closer besteht im wesentlichen durch ein einfaches Piano-Riff, Gitarre und Schlagzeug sind leise im Hintergrund. Auf den ersten Blick wirken die knapp 27 Minuten Spielzeit sehr wenig, nach dem Hören bleibt aber zu sagen, dass Fallbrawl aus der kurzen Zeit wirklich das maximale herausgeholt haben. Manchmal ist weniger eben doch mehr! Die Produktion kommt ohne größere Makel aus, das Albumartwork wirkt allerdings ein wenig prollig.
Summa Summarum: Fallbrawl haben ein sehr gutes Hardcore-Album geschaffen, welches ihnen weitere Fans beschaffen wird. Pure Mayhem ist ein würdiger Follow-Up zu Cold World geworden. Hierfür gibt es 77 von 100 Punkten!
Score:
77% Gut.
Kommentare von Besuchern
Das Verfassen neuer Kommentare ist derzeit deaktiviert.
Nicht genug?
Diese Magazininhalte könnten dich ebenfalls interessieren!
Kommentare von Besuchern