Undurchsichtiger denn je ist er, der Genre-Dschungel des neuen Jahrtausends! Dominierten vor 20 bis 30 Jahren zur Hoch-Zeit des Heavy Metals nur einige wenige Stile die schwarze Musiklandschaft, so hat sich die Bandbreite längst explosionsartig ausgeweitet. Jeder Furz und Fürzer ist neuerdings der Meinung, seiner Mucke einen ganz eigenen Namen verpassen zu müssen. So erblickten jüngst Ungetüme wie „Nuclear Blast Metal“, „Pirate Metal“ oder auch „Swamp Metal“ das Licht der Welt. Da ist es eine umso angenehmere Abwechslung, mit einer Band zu sprechen, die sich noch mit Fug und Recht als Mitbegründer einer der letzten echten „Großrichtungen“ des modernen Metal schimpfen darf.
Auf dem Wacken Open Air 2013 trafen wir uns zum heiteren Gespräch mit Soilwork-Schlagzeuger Dirk Verbeuren und sprachen über das Festival selbst mit seinem ganz besonderen „Vibe“ und die prägende Rolle der Band in der Entwicklung des Melodic Death Metal. Viel zu oft wird dem Melodeath vorgeworfen, eintönig und uninspiriert immer dieselben Klischees zu bedienen. Vor allem in jüngerer Zeit kann man die Merkmale der zunehmend ins Göteborgische abdriftenden Musik kurz und knackig beschreiben: Schnelle Drums, eingängige Hooklines, gegruntete Strophe und cleaner Refrain. Wie Pilze schießen junge Bands aus dem Boden, die sich genau mit diesem inzwischen zum 08/15-Patentrezept avancierten Standard zu etablieren versuchen. Wie kann man da noch kreativ sein? Und spielt man als Vorreiter-Band überhaupt noch eine prägende Rolle oder hinkt man irgendwann selbst der Zeit hinterher?
Viel Spaß bei unserem Soilwork-Interview!
Moderation: Arne Luaith; Kamera: Alexander Kipke
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