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Black Sabbath – Heaven and Hell

Kritik von: Alexander Kipke
Album-Cover von Black Sabbaths „Heaven and Hell“ (1980).
„Genreprägender Klassiker!“
Interpret: Black Sabbath
Titel: Heaven and Hell
Erschienen: 1980
Was soll man über ein derart genreprägendes Album wie „Heaven and Hell“ von Black Sabbath schreiben? Wenn urplötzlich die ganze Rock-Welt verstummt und ehrfürchtig dieser Platte der vier Hard-Rock-Meister lauscht, die mit einem explosiven Feuerwerk an episch-monumentalen Songs die Rocker der ganzen Welt beeindruckt, dann ist es sinnlos, viele Worte zu verlieren!
Schon der Opener „Neon Knights“ legt ein schnelles Tempo vor! Tony Iommy und Geezer Buttler holen das Letzte aus ihren Gitarren heraus und spielen die Riffs mit einer atemberaubenden Präzision und Geschwindigkeit. Bill Wards Arbeit an den Drums wirkt trotz ständigen Alkoholmissbrauchs äußerst souverän und der legendäre Ronnie James Dio (†2010) sorgt mit seiner markanten, unverwechselbaren Stimme für Gänsehaut-Feeling! Ein durch und durch melodischer Ohrwurm, der die Gehörgänge herunterfließt wie Öl.
Das insgesamt melodischere Songwriting von Ronnie Dio schlägt sich in allen Songs des Albums nieder, was auch in starken Kontrast zu den Werken von Ozzy Osbourne steht, welchen Dio erst kurze Zeit vorher bei Black Sabbath am Mikro ersetzt hatte.
Im Stile einer Ballade ist der etwas ruhigere Song „Children of the Sea“ gehalten, welcher mit einem äußerst kraftvollen, für Dio typischen Refrain aufwartet.
„Lady Evil“ ist als dritter Titel des Albums ein solider Rocker mit einer recht „groovigen“ Bassline. Nach diesem Auftakt geht das Album über zu seinem furiosen Höhepunkt, Dios Lieblingssong aller Zeiten, der namensgebende „Heaven and Hell“. Mit dem „most evil Riff“ startet der niemals ermüdende Song, welcher von Dios dramatisch-zerreißendem Gesang zum immer schneller werdenden Finale geführt wird. Kaum ein Titel wie dieser wurde so oft gecovert und von so vielen Sängern interpretiert!
„Wishing Well“ kommt nicht mehr ganz so düster und magisch daher, ist aber nichtsdestotrotz ein gelungener Titel und quasi die „Ruhe nach dem Sturm“ … und gleichzeitig auch davor! Denn gleich darauf folgt mit „Die Young“ wiederum ein Meilenstein des Metals. Iommys Intro, welches von beklemmenden Keys begleitet wird, wirkt pompös und zermalmend! Der gesamte Song mutet recht mysteriös an und erscheint wie ein einziger Schrei! Mal von schnellem Spiel und den aggressiven Riffs dominiert, mal ganz langsam und leise, fast besinnlich, bevor Dio im Refrain wieder ein „Die Young“ ins Mikro „flüstert“.
Den Abschluß des Albums bilden die zwei Songs „Walk Away“ und „Lonely is the Word“. Der erstere der beiden ist nicht ganz so bekannt wie der epische Nachfolger und gleichzeitige Schlusssong des Albums. „Lonely is the Word“ ist ein durchgehend melodischer und doch steinharter Song, mit dem die Platte würdig ausklingt.
Zum Schluß fällt auf, das Tony Iommy im Gegensatz zu früheren Songs sehr viele Soli spielt und das sonst von Butler dominierte Songwriting durch seine kurzen Abstinenz von der Band durch Dio weiterentwickelt und rhytmisch verfeinert werden konnte.
Mit diesem Album hat Ronnie James Dio Black Sabbath zu neuem Ruhm verholfen und den durch Ozzy Osbournes Austritt eingeleiteten Niedergang abgewendet! Die Scheibe wurde eine Kehrtwende in der Geschichte der Band und ist noch heute eine der besten Hard Rock - Platten aller Zeiten, nahe an der Grenze zur Perfektion im Heavy Metal.
 
Score:
90% Hervorragend!

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