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Bericht: Dead by April - Incomparable Tour

Autor: Milena Kracke, Lars Petruck

Incomparable-Tour – Kaiserkeller Hamburg – 24. Mai 2012

Auf zu einem schwedischen Abend!

Am 24. Mai 2012 waren die Schweden von Dead by April zu Gast im kultigen Kaiserkeller in Hamburg. Es war die Tour zu ihrem neuesten Album „Incomparable“, was Ende 2011 auf den Markt kam. Unterstützt wurden sie bei den aktuellen Gigs von ihren Landsmännern von Beyond All Recognition und Engel.
Der Kaiserkeller ist eine kleine aber feine Location, die sich - wie der Name schon vermuten lässt - im Keller von der Großen Freiheit 36 in Hamburg befindet. Vielen ist das Venue durch die Große Schwarze Nacht oder auch als Location bekannt, in der schon damals die Beatles einige ihrer ersten Auftritte in Hamburg absolvierten. Der Kaiserkeller hat eine kleine Bühne ohne Graben, sodass man seine Lieblingsbands hautnah erleben kann, was den Fans sicherlich gefallen dürfte. Für diejenigen, die die Musik einfach genießen und sich auch mal zurücklehnen wollen, wird durch Ledercouches oder Thresen an allen Seiten die Möglichkeit dazu geboten. Weitere Vorzüge sind der Bierausschank und der geräumige Raucherraum.

Ein mieser Auftakt

Den Anfang an diesem Abend machten die Jungs von der Hardcore - und Powerpop-Band „Beyond All Recognition“, welche dieses Jahr vom deutschen Label Napalm Records unter Vertrag genommen wurde. Langsam füllte sich dann auch der Kaiserkeller, aber bei den ersten Bands sind ja häufiger eher weniger Fans gleich in der ersten Reihe. Leider war der Sound bei diesem Auftritt einfach nur miserabel, sodass der Gesang überhaupt nicht durchkam und der Bass nur dröhnte. Was ein negativer Aspekt an der Band war, ist, dass jedes Lied der 30 Minuten Spielzeit gleich klang, was dieser Musikrichtung Dubcore oder allgemein den Core-Musikrichtungen oftmals vorgeworfen wird. Sie hatten leider keine wiedererkennbaren Hits auf Lager, was schade ist, da es eine nicht sehr verbreitete Musikrichtung ist und man als Fan gewiss positivere Eindrücke hätte erhalten können.

Engel überzeugen mit Songs vom neuen Album

Als zweite Band spielte die Melodic-Death-Metal-Band „Engel“, bei welcher schon bedeutend mehr Fans vor der Bühne standen und mitgefeiert haben. Auch der Sound war jetzt plötzlich viel besser, sodass man alle Instrumente und den Gesang klar raushören konnte. Gerade erst haben die Jungs ein neues Album auf den Markt gebracht, „Blood of Saints“, was viele von den Fans aber nicht daran hinderte, auch die neuen Songs lauthals mitzusingen. „Engel“ spielten aber auch einige von ihren alten bekannteren Liedern, was natürlich zum Feiern und Headbangen einlud.
Nun kamen die von den Fans schon lang ersehnten Headliner von „Dead by April“ auf die Bühne und legten auch gleich mit Liedern aus ihrem neuen Album „Incomparable“ los. Jetzt war der Kaiserkeller so sehr gut gefüllt, dass bis zum Mischpult in der Mitte des Raumes kaum noch ein Durchkommen möglich war. Mit bekannten Songs von der neuen Platte wie „Calling“ und „Lost“ heizten sie den Fans ein und riefen zum Mitsingen auf. Der Clean-Sänger agierte viel mit dem Publikum, als er zum Beispiel das Mikrofon oder sich selbst in die Menge warf. Alte Klassiker wie „Stronger“ oder „Angels of Clarity“ fehlten selbstverständlich auch nicht, woraufhin die Fans noch mehr zu toben begannen. Es war über das ganze Konzert ein großer Mosh-Pit vorhanden, der aber manchmal Konsequenzen hatte, da die Fans in der ersten Reihe direkt auf die Bühne oder die Monitore gequetscht wurden.

Abschließendes Fazit

Zum Abschluss kann man sagen, dass die im Volksmund als „Backstreet Boys der Metal-Szene“ verschriene Band den Fans mit ihrem eigens benannten „Pop-Metal“ trotz der auch vielen ruhigen Lieder zum Mitsingen mit härteren Songs gut eingeheizt hat. Die beiden Supportbands passten mit ihren ebenfalls ausgefallen und in Hamburg nicht unbedingt täglich als Konzert erlebbaren Genres wunderbar ins Programm, sodass sich dieses Hörerlebnis gewiss aus der homogenen Masse der alltäglichen Musik heraushebt. Alles in allem bleiben nur die technischen Macken der ersten Band wirklich negativ in Erinnerung.
Nach dem Konzert wurden am T-Shirt-Stand noch wild Autogramme auf die Schuhe oder Konzertkarten der meist weiblichen Fans verteilt. Dies rundete den Abend für alle beteiligten noch einmal ab.

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