Wer kennt sie nicht, die mysteriöse Geschichte von Robert Johnson und seinem Pakt mit dem Teufel? Hier noch mal zur Erinnerung: Er lebte in den 20er-Jahren auf einer Plantage im ländlichen Mississippi und hatte seit jeher den Wunsch ein berühmter Blues-Musiker zu werden. Eines Nachts wurde er instruiert, mit seiner Gitarre an eine Kreuzung in der Nähe der Dockery Plantation zu kommen. Und zwar um Punkt Mitternacht. Dort traf er auf einen geheimnisvollen, großen und in schwarz gekleideten Mann, der seine Gitarre nahm, sie stimmte, ein paar Stücke darauf spielte und sie anschließend an Robert zurückgab.
Ab diesem Zeitpunkt war er im Stande, die Gitarre zu spielen, wie kein anderer und bildet gleichzeitig auch den Beginn der Mär, in der Robert Johnson den Pakt mit dem Teufel schloss. Um im Tausch für seine Seele, die lang gesuchte Berühmtheit zu erlangen. Außerdem wurde er Vorbild für so ziemlichen jeden Blues-Musiker, der etwas auf sich hält. Jeder kennt seine Stücke wie "Sweet Home Chicago", "Rambling on my Mind"[s], "32-20 Blues"[/s], "Cross Road Blues", "I'm a steady rollin' Man", "Stop Breaking Down" oder "Love in Vain", nur die wenigsten wissen, dass sie ursprünglich von ihm sind. Diese Sage bildet auch die Geburtsstunde des "modernen" Blues. Heute, 80 Jahre später, steht ein neuerlicher Gitarrist in den Startlöchern, der ebenso spielt, als hätte er einen Pakt mit dem Fürst der Finsternis geschlossen. Denn anders lässt es sich nicht erklären, dass Marc Bauer mit seinen gerade Mal 20 Jahren, ein Ruder spielt, dass viele Nachwuchsmusiker ihre Instrument entnervt beiseite legen werden.
Mit seiner Band White Daze - der auch sein Bruder und Orgler Nico angehören, plus Schlagzeuger Sebastian Neumeier - ziehen sie eine Schneise in die aktuelle Blues-Landschaft, die nicht unbeachtet bleiben kann, darf und wird. Der Seventies-Rock ist ihr Territorium, dem Größen wie Deep Purple, Rainbow, Led Zeppelin oder Rory Gallagher angehören. Und wie eine Mischung aus all den Einflüssen klingen sie dann auch. Gewitzt schaffen sie es, beim Hörer niemals Langeweile aufkommen zu lassen, sondern maximal ungläubig den Kopf zu schütteln. Denn was diese Jungs mit ihrer Debüt-EP geschaffen haben, wird viele Blues-Rock-Fans vor Verzückung die Tränen in die Augen treiben. Grund genug um die Drei zum Interview zu bitten und ein wenig mehr über ihre Hintergründe und Einflüsse, die aktuelle EP, etwaige Wunschkandidaten für die Bühne oder ihren Auftritt vor The Sweet zu erfahren. Und natürlich um mal vorsichtig nachzufragen, ob nicht doch der Teufel seine Finger im Spiel hatte?
Viel Spaß beim Hören!
Moderation: Michael Voit
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