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Blind Guardian – A Traveler’s Guide to Space and Time

Kritik von: Janis Dinter
Album-Cover von Blind Guardians „A Traveler’s Guide to Space and Time“ (2013).
„Dicke Box mit Abstrichen ...“
Interpret: Blind Guardian
Titel: A Traveler’s Guide to Space and Time
Erschienen: 2013
Diejenigen unter euch, die wie ich noch gerne auf die gute, alte CD vertrauen statt die Musik als MP3 in irgendwelchen Ordnern zu horten, kennen bestimmt das Problem, dass diese sich gerne in den letzten Ecken und Ritzen verstecken. Ich für meinen Teil lege auch gerne CD’s in der nächstbesten Hülle ab, um sie dann natürlich nie wieder zu finden. In weiser Voraussicht, haben die Jungs von Blind Guardian daher eine Box zusammengestellt, die ihre Werke in gebündelter Form noch einmal enthält und unter dem Namen A Traveler’s Guide to Space and Time ab Februar darauf wartet die heimischen Regale zu zieren.
Das Promomaterial wirbt vor allem damit, dass alle Stücke der fünfzehn CD’s in dieser Sammlung „Digital Remastert“ worden sind. Somit soll vor allem den älteren Alben wie „Battalions of Fear“ ein besserer Klang verliehen werden. Also habe ich mir eben dieses Album herausgesucht und den Song „Run for the Night“ in den beiden Versionen (original und remastert) miteinander verglichen. Und – sieh an – tatsächlich ein echter Unterschied. Ich steh einfach auf satten Klang und kann mit dem trashigen Gerausche der 80er in der Regel wenig anfangen. Soweit sich das über das Promomaterial sagen lässt, haben die Wächter versucht, all ihre Alben auf ein einheitliches Klangniveau zu heben. Das Ergebnis: eine Zusammenstellung, die vor allem dem Blind Guaridan-Fan der neueren Generation gefallen wird. Diejenigen, die gerade die Speed Metal Zeit der Band bevorzugen, dürften sich allerdings auch nicht vor den Kopf gestoßen fühlen, da die Box die Songs ausdrücklich nicht neu erfindet.
Neben den sieben Studioalben von 1988 bis 2002 enthält die Zusammenstellung vier Livealben (u.a. ein bis dato unreleased Konzert in Coburg 2003), eine Kompilation, eine Neuauflage des Studioalbums „Nightfall at Middle-Earth“ und eine CD mit Demos der Band. Außerdem gibt es ein Bilderband mit privaten Fotos der einzelnen Bandmitglieder. Was mir persönlich nicht gefällt, ist, dass die neusten beiden Studioalben nicht in der Zusammenstellung dabei sind. Somit ist es leider nur eine unvollständige Zusammenstellung einer drei Jahrzehnte umfassenden Karriere. Damit verfehlt die Box in meinen Augen leider etwas sein Ziel. Die Begründung, es läge am Wechsel von der Plattenfirma EMI zu Nuclear Blast Records, ist zwar einleuchtend, ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Zusammenstellung nur etwas „halbgar“ daherkommt.
Summa summarum ist A Traveler’s Guide to Space and Time für alle, die gern Ordnung im CD-Regal haben und sich über eine schmucke Box mit nettem Motiv freuen, sicher eine schöne Sache. Auch jene, die auf die älteren Scheiben von Blind Guardian stehen, und diese mal in verbesserter Qualität genießen wollen, kommen auf ihre Kosten. Doch selbst der härteste „Guardian-Fan“ muss sich nicht vorwerfen lassen, der Band untreu zu sein, wenn er es nicht für nötig hält, alle Alben sowie das genannte Bonusmaterial nochmal zu kaufen.
Score: 71 von 100
 
Score:
71% Gut.

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