Sehr viele Musiker träumen davon, eine große Menge versucht es, einige Wenige schaffen es - den großen Durchbruch! Jeder, der ein Instrument spielt, wird früher oder später mal den Gedanken gehabt haben, sich in einer Band zu betätigen. Eigentlich eine klasse Sache, oder? Man covert beliebte Songs, versucht seine eigene Spieltechnik zu perfektionieren und es dabei seinen Idolen weitestmöglich gleich zu tun. An dieser Stelle kristallisiert sich dann auch heraus, wer von den jungen Musikern nur „gut“ ist und wer das Zeug zum waschechten Profi besitzt.
So hart es klingen mag, doch ist auf dem Weg nach oben - zumindest im Rock und Metal - die eigene Fähigkeit seine Instrumente zu spielen und ein ansprechendes Auftreten essentiell. Im Pop, da ist es wie die immer wieder belustigenden Pannen in irgendwelchen Vollplayback-Shows zeigen etwas anders. Da musst du nur entweder gut aussehen oder total exzentrisch sein. Den Rest erledigen dann Computer und im Schatten versteckte Songwriter für dich. Aber gut, lassen wir dieses Thema lieber ruhen ...
Gehen wir zurück zu den noch voll Enthusiasmus überquellenden jungen Bands, die ihre Fähigkeiten so weit geschult haben, dass sie eigene Songs schreiben und spielen können. Das ist im Grunde bereits die Königsklasse dieses Geschäfts und es stehen einem fast alle Türen offen! Schnell sind dann Freunde, Familie und Bekannte die ersten eingefleischten Fans und man tritt vielleicht sogar in irgendeinem lokalen Club auf. Das weckt natürlich den Hunger nach mehr. Von nun an setzt man sich mit der Band immer höhere Ziele, ein Masterplan für den Erfolg wird aufgestellt und man gibt Unsummen von Geld für bestes Equipment, Support-Slots bekannterer Bands oder auch ein außergewöhnliches Aussehen aus. Man fängt an sich einen Namen in der Szene zu machen, alles scheint sich konstant zu entwickeln und der Erfolgsstern kreist zum Greifen nahe über dem eigenen Kopf.
Und plötzlich wacht man auf, ist 39 Jahre alt und aus dem konstanten Wachstum ist ein völliger Stillstand geworden. Über irgendwelche Clubkonzerte und Support-Tourneen in der eigenen Region kam man nicht hinaus, ein festes Line-Up war der Band nicht vergönnt und als blauäugiger Nachwuchsrocker hat man sich natürlich keine Gedanken über die so spießig klingenden Alternativen gemacht, falls man wider Erwarten doch kein Rock-Star wird. Was nun?
Leider verlaufen sehr viele "Karrieren" im Musikgeschäft genau auf diese Art und Weise. Dabei kann die oben beschrieben Band total engagiert und mit bestem Talent gesegnet gewesen sein, aber trotzdem haben sie den großen Durchbruch nie geschafft. Andere Truppen, die sich vielleicht gar nicht so sehr von der eigenen Band unterscheiden, die sieht man dann plötzlich auf den Titelblättern der Musikpresse oder große Stadien bespielen. Waren diese Leute einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort? Oder haben sie einfach mehr Gas gegeben und mehr Energie in ihr Projekt gesteckt, als man es selbst je könnte?
Das ist alles sehr schwer zu beantworten. Ansonsten wäre die Karriere im Musikgeschäft doch wohl eine brav dem Masterplan folgende Geschichte! Lawrence Taylor und Aaran Mckenzie von der 2006 gegründeten britischen Metalcore-Band While She Sleeps haben uns einen Einblick in ihren Start in die professionelle Musikkarriere gegeben und dabei erklärt, was man als Musiker auf sich nehmen muss, um überhaupt voran zu kommen. Zusammen mit Asking Alexandria waren While She Sleeps auf ausgedehnter Europa Tour unterwegs.
Außerdem berichten uns die beiden davon, wie schwer es sein kann, einen Metalcore-Song in eine akustische Version umzuschreiben, wie die Tourpläne, die Produktion des nächsten Studioalbums sowie im Allgemeinen die Zukunft der Jungs aussieht.
Viel Spaß beim Gucken!
Moderation: Arne Luaith; Fotografie: Arne Luaith; Kamera: Alexander Kipke
Wer in das aktuelle Album „This Is The Six“ von 2012
reinhören möchte, kann dies hier tun:
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