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Brian Connolly's The Sweet – Let's Do It (All The Hits And More)

Kritik von: Michael Voit
Album-Cover von Brian Connolly's The Sweets „Let's Do It (All The Hits And More)“ (2013).
„Lücken in der Zusammenstellung, unhörbare Live-Mitschnitte und fragwürdige Hits.“
Interpret: Brian Connolly's The Sweet
Titel: Let's Do It (All The Hits And More)
Erschienen: 2013
The Sweet-Compilation die 283. - wenn ich mich nicht ganz verzählt habe. Die Sinnhaftigkeit dieser Best of-Sammlung sei mal dahingestellt, trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, das noch irgendein Hahn nach einer weiteren kräht. Aber gut, das soll jeder für sich selbst entscheiden. Für alle die tatsächlich noch nichts, von einer der wohl meistgecovertsten Pop-Rock-Band, gehört haben, hier ein kleines ABC zum besseren Verständnis: The Sweet wurde 1967 von Sänger Brian Connolly, Gitarrist Frank Torpey, Bassist Steve Priest und Drummer Mick Tucker geründet. 1971 stieß dann Andy Scott, als Ersatz für Torpey, zur Band und das klassische Sweet-Line-Up war geboren.
In diesem Jahr landeten sie auch ihren ersten Hit mit "Funny Funny", das nebenbei erwähnt, auf der Vorliegend Hit-Sammlung schon mal fehlt. Genau wie die Nachfolge-Singles "Co-Co" und "Poppa Joe". Allerdings wurde ihnen der Bubblegum-Style, in dem auch die folgenden Auskopplungen "Little Willie" oder "Wig Wag Bam" gehalten waren, mit der Zeit zu lasch und der Sound bekam den nötigen Kick, dass er sich in Richtung Hard-Rock entwickelte. Allerdings immer unter Berücksichtigung der Melodien, die den typischen Sweet-Sound ausmachen. Die allseits bekannten Stücke "Block Buster", "Hell Raiser", "Teenage Rampage" und natürlich "Ballroom Blitz" waren die logische Folge und erreichten alle Spitzen-Plätze in den Charts. Zu dieser Zeit war es allerdings noch nicht üblich, für Singles auch dazugehörende Alben zu haben, daher sind die eben erwähnten Titel, auch auf keinem regulären Album zu finden, was ein Best Of-Album im Grunde rechtfertigt. 1974 kam dann der erste Longplayer seit dem Besatzungswechsel, mit dem Titel "Desolation Boulevard", in die Läden. Das wuchtige "The Six Teens" und der bis heute wichtigste "Oldie" "Fox on the Run" sind darauf zu finden. Langsam drängten sich auch Synthesizer-Klänge in den Mix, die die Nummern ein wenig auflockerten und den interessanten Kontrast, zu den fetzigen Riffs, darstellte.
Im Jahr darauf folgte "Give Us A Wink" mit dem erstklassigen "Action", das sogar bis auf Platz 2 in den deutschen Charts empor kletterte. Leider blieben auch The Sweet nicht vom Disco-Fever verschont und der funkige Pop-Rocker "Love is like Oxygen", startete eine weitere Wende im Sound. Nur klangen sie jetzt so gar nicht mehr nach The Sweet, sondern eher nach dem Electric Light Orchestra; zum Unmut der Fangemeinde. Kurz darauf zerbrach auch die Band, weil Connollys Trinkerei immer mehr zum Problem wurde, und teilweise Konzerte ohne ihn zu Ende gespielt wurden, da er kaum die halbe Show überstand. Andy Scott übernahm daraufhin zwar die Vocals auf der Bühne und den weiteren Alben, aber grundsätzlich markierte Connollys Ausstieg, das Ende der Band und auch der Hits. Nach unzählige Line-Up-Wechseln blieb nur mehr Andy Scott übrig, und zieht seitdem mit seinem Veteranen-Zirkus The Sweet durch die Lande. Ebenso wie Steve Priest. Connolly versuchte sein Glück auf Solo-Pfaden, scheiterte aber, wie der Rest der Mannschaft. 1997 verstarb er an Leberversagen und fünf Jahre später folgte ihm Drummer Mick Tucker, der seinen Kampf gegen die Leukämie verlor. Trauriges Ende, für einen der größten Hitlieferanten Mitte der Siebziger. Jetzt bleibt nur mehr die Frage zu klären: "Was genau ist mit "more" gemeint, wie im Titel der CD versprochen wird?" "Burn on the Flame", welches schon auf der 1975er Compilation "Strung Up" erschienen ist? Oder die Connolly-Komposition "Let's Go" - vielleicht auch das nervige "Do It Again", das ebenso auf seinem Solo-Album zu finden ist, wie auch das passable "Wait Til The Morning Comes", das ein wenig an "Fox On The Run" erinnert? Irgendwie habe ich mir mehr erwartet. Und auch die Live-Versionen von "The Six Teens" und "Turn It Down", vom 1976er Konzert in Dänemark, sind aufgrund der miesen Qualität unbrauchbar und bringen somit wenig Erfüllung.
Fazit: "Let's Do It" ist eine abgespeckte Best of-Compilation, mit Neuaufnahmen von Brian Conolly's Sweet, für Hit-Radio-Hörer! Solch schludrige Hit-Sammlungen gibt es schon zur Genüge und wird in der Masse, mit Sicherheit untergehen. Gut, die wichtigsten Hits sind vertreten - das wird in der Wertung auch berücksichtigt - trotzdem bleiben es nur Kopien der Originale. Zusätzlich weist das etwas lieblos zusammengestellte Album, Lücken auf und wurde mit unhörbaren Live-Mitschnitten und fragwürdigen Hits vollgestopft.

 
Score:
69% Annehmbar …

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