Metal Trails Music Magazine | Metal Rock Punk Folk Pop and Alternative Music

Saratan – Martya Xwar

Kritik von: Adrian Erben
Album-Cover von Saratans „Martya Xwar“ (2012).
„Saratan haben ein nahezu perfektes Death Metal Album geschaffen.“
Interpret: Saratan
Titel: Martya Xwar
Erschienen: 2012
Aufgrund der großen Vielfalt an Bands besitzen heute nur noch verhältnismäßig wenige Gruppen einen eigenen, unverwechselbaren Stil. Ein wunderbares Beispiel für einen eigenen Charakter ist die polnische Death/Thrash Metal-Kombo Saratan (gegründet 2003). Der Name ist aus dem arabischen entliehen und bedeutet Krebs. Es ist schon eine interessante Mischung, wenn Polen orientalisch angehauchten Metal produzieren. Vor kurzem veröffentlichten Saratan ihren dritten Silberling, der Martya Xwar getauft wurde. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, deswegen haben wir für euch mal reingehört!
Tracklisting:
1. Taj-e Sahra
2. Mastema
3. Verminous Disease
4. Ba al Zevuv
5. Silent Sound of Morning
6. The Secret Path of Martya Xwar
7. Got that Disappears
8. Asmodea
Mit Taj-e Sahra wird Martya Xwar durch ein kurzes akustisches Instrumentalstück eröffnet. Durch die Wahl von Instrumenten, die typisch für den Orient sind, bekommt das Intro eine ganz eigene Idendität. Es ist selten, dass die Stimmung eines Liedes so sehr auf den Hörer übertragen wird – das ist ganz große Klasse! Der eigentliche Opener ist jedoch der zweite Titel, Mastema, zu Beginn hört man orientalisch anmutenden Gesang. Wie aus dem nichts durchbricht eine Double Bass Spur mit fast überirdischer Geschwindigkeit die Idylle, die dazugehörigen thrashigen Riffs passen hervorragend dazu. In der Mitte gibt es einen kleinen Breakdown, der orchestral untermalt wird. Die Truppe gibt nun nochmal Vollgas, so finden sich noch Blast Beats und ein herausragendes Solo.
Verminous Disease beginnt mit einem thrash-lastigen Riff, welches von einem Scream begleitet wird. Dieser Song bietet alles, was man sich von einem Death Metal Song wünschen kann, vor allem das Solo ist überragend geworden. Ba al Zevuv beginnt mit einem melodischen Intro, dazu werden Bongos und eine Flöte gespielt. Die Drums stoßen mit heftigen Double Bass Elementen zu dem Geschehen dazu, die Gitarren folgen kurz danach. Dieser Song klingt eher Hardcore-lastig, dementsprechend ist er hervorragend geeignet, um dazu zu moshen. Zudem zeigt hier auch der Gitarrist seine hohe technische Versiertheit in den Riffs und in kleineren Soloparts. Auch für Live-Performances ist dieser Track absolut geeignet. Außerdem wurde auch ein Musikvideo gedreht, um ihn zu promoten! Silent Sound of Morning ist ein sehr langsamer und harter Titel, der vermehrt auf Melodien setzt. Das niedrige Tempo steht im Kontrast zu den meisten anderen Tracks der Scheibe, ebenso verhält es sich mit dem Piano Part in der Mitte. Das letzte Drittel ist im wesentlichen durch Powerchords und den ausgiebigen Gebrauch der Bass Drum geprägt.
The Secret Path of Martya Xwar ist ja prinzipiell der Titelsong des Albums – und zudem mit Abstand der härteste! Ab der ersten Sekunde ist er aggressiv und wild, Double Bass Spuren und Shredding brausen wie ein Sturm über den Hörer hinweg. Zwischendrin findet sich ein langsamerer, melodischer Part, dieser ist allerdings nicht von langer Dauer. Das Solo ist geradezu virtuos gehalten. Weiter geht es mit God that Disappears: Nach einem rasanten Intro folgt ein moshiger Song, der allerdings aus den anderen hervorragenden Songs nicht so herausstechen kann. Dennoch sehr gut gelungen! Nun sind wir bereits beim Closer angekommen. Das Instrumental hört auf den klangvollen Namen Asmodea und verfolgt zunächst den Stil des Intros. Partiell hört man harte Gitarren und starke Soloarbeit, die orientalischen Melodien überwiegen allerdings. Mit groovigen Riffs und einer weiteren Double Bass Spur faded er schließlich aus und beendet dieses stilistische Unikat.
Die Aufnahmequalität von Martya Xwar ist tadellos, besonders die akustischen Instrumente sind ja immer eine Herausforderung. Hier gibt es aber nichts zu bemängeln. Das Albumartwork passt gut zur Musik, und ist doch sehr schlicht gehalten.
Anspieltipps: Ba al Zevuv & The Secret Path of Martya Xwar
Fazit: Saratan haben ein nahezu perfektes Death Metal Album geschaffen, welches zudem ihren eigenen Stil perfekt verkörpert. Produktion und künstlerische Gestaltung passen wie die Faust aufs Auge. Die Band hat es geschafft, ihre musikalische Virtuosität in acht Lieder zu pressen. Hierfür gibt es 91 von 100 Punkten.
 
Score:
91% Höchste Kunst!

Kommentare von Besuchern


Das Verfassen neuer Kommentare ist derzeit deaktiviert.

Nicht genug?

Diese Magazininhalte könnten dich ebenfalls interessieren!
Kategorie:
Interviews
Bilder
Reviews
Login
© 2010 – 2024 Metal Trails