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Interview: Stratovarius

mit Lauri Porra vom 29. März 2013 in der Markthalle, Hamburg
CD, Tour, CD, Tour, CD, Tour, CD, Tour - sterben. So prägnant haben die Jungs von der deutschen A-cappella-Truppe Van Canto das Leben eines Musikers beschrieben. Da wird wohl viel Wahrheit in dieser Phrase stecken, sonst würde Lauri Porra - Bassist der finnischen Power Metal-Veteranen Stratovarius - nicht auch auf sie zurückgreifen. Na gut, zumindest ohne den morbiden Endteil.
Nachdem nun als Vorgeschmack die EP Unbreakable erschienen war, folgte ihr am 22. Februar das von Fans schon herbeigesehnte neue Studioalbum Nemesis. Bei den vielen zuvor veröffentlichten guten Rezensionen, waren die Fans natürlich ziemlich heiß darauf, die Jungs von Stratovarius live erleben zu dürfen. Nachdem sie 2011 mit den Kürbisjungs von Helloween als Support ganz Deutschland intensiv durchspielt haben, hielten sich die Möglichkeiten die Finnen mal live zu erleben hierzulande doch leider ziemlich in Grenzen. Aber um mal auf das obige Zitat von Van Canto zurück zu kommen: Aktuell befindet sich die Band somit nun wieder in der Tourphase. Und da Stratovarius noch nie zu den Bands gehört hat, die alle acht Monate ein neues Album in den Startlöchern haben, wird das wohl auch erst mal für eine ganze Weile der Fall bleiben.
Das Tourleben - Damit könnte man nicht nur ganze Bücher, sondern gewiss niemals enden wollende Bibliotheken mit einschlägiger Literatur vollstopfen. Jede Band hat da ihre eigenen Geschichten zu erzählen. Teilweise total abgefahrene Storys, aber auch sehr beklemmende, dunkle Momente der Musikgeschichte haben dabei ihren Weg in die Annalen gefunden. Ob da schon jemand auf die Idee gekommen ist einen Überlebens-Guide für Bands on Tour zu schreiben? Falls nicht, so möchte ich betonen, dass diese Idee mit dem niederschreiben dieser Zeilen automatisch patentiert wird.
Aber nun zurück zu Stratovarius ... was ist bei ihnen auf dieser Tour spannendes passiert? Nun ja, wenn man zu eher winterlichen Monaten in Deutschland unterwegs ist, dann muss man sich auf gesundheitliche Probleme einstellen. Aspirin und Wodka liegen dann immer griffbereit alle paar Meter im Tourbus deponiert. Aber viel interessanter ist doch, was man als Band eigentlich tun soll, wenn es ein Bandmitglied so übel erwischt, dass eine Show abgesagt werden muss? Machen wir es doch spannender: Die Show muss wenige Stunden vor Beginn ausfallen! Genau das passierte in Nürnberg Ende März, als Sänger Timo Kotipelto vor dem behandelnden Arzt ein Schweigegelübde abgeben musste. Und was nun? Was macht man als Band, wenn die ersten Leute schon vor der Tür warten, die Tickets bezahlt sind und der Soundcheck sogar im vollen Gang ist?
Das ist genau der richtige Moment, um kreativ zu werden. Jetzt noch abzusagen wäre für die meisten Fans wohl ein ziemlicher Schlag ins Gesicht. Eine Idee wäre es, ohne Sänger aufzutreten. Wie wäre das? Irgendwie öde ... dann kann man ja gleich den Bassisten allein auf die Bühne pflanzen. Und wie wäre es mit einem Gastsänger? Spätestens seit Nightwish auf ihrer 2012er Tour, wird man sich davor hüten irgendwelche kurzfristigen und unüberlegten Sängerspielchen zu veranstalten. Wie das ausging, dürfte den meisten Metalfans ja bekannt sein ...
Was bleibt dann noch als Lösung übrig? Man lässt zum Beispiel die beiden Vorbands den Abend übernehmen! Wer von den Zuschauern keine Lust darauf hat, der kann sein Geld zurückbekommen. Dabei mischen sich die Jungs von Stratovarius natürlich unters Volk, geben Autogramme und lassen sich mit den Leuten fotografieren. Eigentlich eine gute Lösung, die anscheinend auch von den anwesenden Metalheads recht gut aufgenommen wurde. Doch hört lieber selbst, was uns Lauri dazu erzählen konnte ...
Weitere spannende Themen findet ihr im unten stehenden Videointerview.
Viel Spaß beim Gucken!
Moderation: Arne Luaith; Fotografie: Arne Luaith; Kamera: Alexander Kipke
Wer in das aktuelle Album „Nemesis“ von 2013
reinhören möchte, kann dies hier tun:
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