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Bericht: Eisregen - Rostrot Tour 2012

Autor: Lars Petruck, Milena Kracke

Rostrot-Tour – Markthalle Hamburg – 20. April 2012

Auf zu einer harten, düsteren Nacht!
Am 20. April 2012 war es soweit: Die Thüringer Black-Metaller Eisregen haben nach dem Erscheinen ihres letzten Albums Schlangensonne ein von den Fans bereits mit Freude erwartetes neues Album auf den Markt gebracht – Rostrot! An diesem Abend sollten die Band es nun in der gut gefüllten Hamburger Markthalle präsentieren. Unterstützung holten sie sich daür von den Pagan-Wölfen von Varg, Milking the Goatmachine und Hexadar. Alle von euch, die an dieser Stelle an der Location der Markthalle interessiert sind, seien hiermit auf unseren Review des Paganfestes 2012 verwiesen.
An diesem Freitagabend füllte sich die Halle auf jeden Fall sehr schnell! Lag es nun daran, dass das Wochenende vor der Tür stand, oder dass hier ein Line-Up von äußerst hochkarätigen Bands verschiedener Genres geboten wurde? Am wahrscheinlichsten ist wohl eine Mischung aus beiden Faktoren!

Ein gut besuchter Auftakt

Bereits bei Hexadar als erster Band des Abends drängte sich eine große Menschenmenge vor der Bühne, wie es sonst meist frühestens ab der zweiten Band der Fall ist. Die Black-Newcomer erhielten für ihre Show viel Beifall und konnten am Ende sogar eine Zugabe bieten, was bei der ersten Band des Abends nicht immer der Fall ist. Aber nicht nur die Zugabe fiel auf, sondern auch die Instrumentierung der Truppe. Ein Akkordeon ist für diese Musikrichtung eher untypisch. Leider ging es auf Grund der schlechten Akustik eher unter. Auch der Gesang litt unter dem sehr leisen Sound, was bei dem ansonsten gelungenen Auftritt sehr schade war.
Als zweite Gruppe konnten die Fans nun Milking the Goatmachine mit ihrem Sound irgendwo zwischen Grindcore, Thrash und Death Metal begrüßen. Unverwechselbar für diese Band sind auf jeden Fall die Ziegenmasken, die von den Künstlern bei allen Auftritten getragen werden. Auch hier war bereits eine ausgelassene Stimmung zu verzeichnen und es wurde viel gemosht und gebangt. Insgesamt spielte die Band einen guten Mix mit ihren Klassikern und Liedern aus allen bisherigen Alben.
Als Varg nun schließlich an der Reihe waren, der Menge einzuheizen, wurden sie sogleich mit großem Beifall empfangen; genau wie bei ihrem letzten Auftritt bei der Neckbreakersball-Tour 2012. Besonders mit ihren letzten Alben Blutaar und Wolfskult konnte die Band ihren Status innerhalb der Pagan-Szene immens ausbauen und nach den Vorwürfe des Rechtsextremismus’ am ehemaligen Sänger wohl auch den letzten Kritiker davon überzeugen. Der harte, wenn auch sehr melodische Stil mit Pagan-Texten, die stets einen Hang zur Melancholie oder Sozialkritik haben, konnte die Menge schnell zum Singen, Pogen und Feiern bringen. Auch eine gezielt angebrachte Wall of Death kam dem Publikum dabei sehr gelegen. Die Song-Auswahl stammte an diesem Abend hauptsächlich von den bereits genannten Alben Blutaar und Wolfskult und entstammte damit, bis auf die Ausnahmen Skal und Schildfront, hauptsächlich älteren Alben.

Morbide Sozialkritik oder doch nur Show?

Den Hauptact des Abends und die zugleich letzte Band bildete nun Eisregen, über deren sozialkritische, morbide und verstörenden Texte wohl ganze wissenschaftliche Abhandlungen geschrieben werden könnten und hinter denen die Songs von Rammstein fast schon als „Kindergartenmusik“ zurücktreten könnten. Komplettiert wird dieser einzigartige Stil durch den kehligen Klargesang mit teils gerolltem „R“, Scream-Gesang und der Musik, die zwischen hartem Black-Metal und melancholischen ruhigen Melodien wechselt. Dass dieser einzigartige Stil bei vielen Metallern den Zahn der Zeit trifft, wurde auch an diesem Abend deutlich. Da es die Release-Show ihres neuen Albums „Rostrot“ war, war es schon vorher zu erwarten, dass sie viele Lieder aus diesem Werk spielen würden, was die textsicheren Fans aber nicht davon abhielt, alle Lieder mitzusingen. Trotzdem war die Setlist eine gute und gelungene Mischung aus all ihren zahlreich veröffentlichen Alben.

Fazit:

Insgesamt kann man als abschließendes Fazit sagen, dass der passionierte Konzertgänger mit diesem Event einen äußerst gelungenen Abend mit einer guten Mischung aus Black Metal und anderen mehr oder weniger zu erwartenden Genres erleben durfte. Dadurch kam bei diesem Konzert eine wirklich gute Abwechslung auch im Hinblick auf das Mitfeiern zu Stande, da die unter Fans allseits gefürchtete Monotonität manch anderer abgespulter Events dieses mal nicht aufkommen konnte. Eine Wiederholung dieses Abends in ähnlicher Weise könnten wir uns deshalb durchaus vorstellen.

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