Borg 64 – Anywhere But Here

Kritik von: Adrian Erben
Album-Cover von Borg 64s „Anywhere But Here“ (2013).
„Borg 64 haben mit ihrer ersten EP etwas ganz innovatives geschaffen.“
Interpret: Borg 64
Titel: Anywhere But Here
Erschienen: 2013
Borg 64 sind eine Gruppe aus Lulea im Norden Schwedens, die sich aus einer 90er Drum 'n Bass Kombo entwickelte. Einflüsse aus dieser Zeit sind auch auf der kürzlich veröffentlichten EP „Anywhere but Here“ zu hören, auf der die Band elektronische Musik mit Hardcore verknüpft. Aber das ist noch nicht alles: Die Schweden haben keinen echten Drummer, die Beats sind allesamt computergeneriert. Das klingt alles sehr kurios und ist es auf jeden Fall wert, näher untersucht zu werden!
Die Trackliste von Anywhere but Here:
1. Death to False Power Chords
2. Late Nights at Quarks
3. Judge Jury Executioner Talkshow Host
4. Luleå
Death to False Powerchords ist ein sehr elektrolastiger Song. Die Gitarrenriffs klingen sehr nach dem Nu Metal der frühen 2000er Jahre und harmonieren sehr gut mit den Beats. Ein kleines Manko ist, dass der Sound doch sehr generiert klingt. Trotz allem steckt viel Power in den zweieinhalb Minuten und ist durchaus nett anzuhören! Der nächste Titel heißt Late Nights at Quarks und folgt prinzipiell dem gleichen Schema: Nach einem Drum 'n Bass lastigen Intro folgt das Main Riff, welches aus einem Zusammenspiel aus Elektro und Gitarren aufgebaut ist. Der Song lebt vor allem von seinen am Computer generierten Elementen. Die Atmosphäre ist hier durch die eingefügten hohen Noten sogar etwas evil gehalten, zudem gibt es kleinere Bass und Elektro Interludes. Sehr innovativ! Weiter geht es mit Judge Jury Executioner Talkshow Host! Auch dieser Track beginnt mit dem Schlagzeug, allerdings wird es diesmal von Gitarren unterstützt. Der Sound erinnert entfernt an Black Metal, bevor typische Nu Metal Riffs übernehmen. Die obligatorischen Elektro Anleihen klingen wie ein Auto, das man hochschaltet. Zwischen drin wird allerdings etwas der Fuß vom Gas genommen, nur um am Ende nochmal mit aller Kraft loszulegen. Der letzte Titel des Extended Plays wurde nach der Heimatstadt Lulea benannt. Nach einem weiteren Drum Intro kommt ein eher schleppendes Gitarren und Elektro Riff. Die Spuren harmonieren gut, sind aber diesmal eher unspektakulär. Hier wurde zu sehr auf Powerchords gesetzt, zudem sind die Lyrics auch nicht gerade abwechslungsreich. Hier wäre mehr drin gewesen!
Fazit: Borg 64 haben mit ihrer ersten EP etwas ganz Innovatives geschaffen, denn eine Band ohne Drummer gibt es nicht oft. Sie verknüpfen verschiedene Genres erfolgreich miteinander. Das Ergebnis bleibt dem aufmerksamen Hörer länger im Kopf hängen. Zu bemängeln ist, dass der generiert klingende Sound nicht jedermanns Sache ist. Insgesamt trotzdem ein ordentlicher Erstling. 70 von 100 Punkten.
 
Score:
70% Annehmbar …

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